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Warum der Reichsadler
einen roten Schnabel hat
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Der Reichsadler wird bis heute als schwarzer Adler auf goldenem Grund dargestellt, und hat rote Fänge und einen roten Schnabel. Das erscheint merkwürdig, denn wie konnte man auf die Idee kommen, einem Adler, der eigentlich einen braun-gelben Schnabel hat, die Farbe Rot anzutun? In der Frühzeit der Heraldik wurde der Adler nur schwarz auf Gold dargestellt, aber einige Darstellungen zeigen die Bewehrung (Schnabel, Zunge, Fänge [Krallen]) in Grau. | The
imperial eagle is represented until today as a black eagle on golden ground,
and it has red catches and a red beak. This seems odd, because how could you come to the idea to give an eagle – which actually has a brown-yellow beak – the color red? In the early days of Heraldry the eagle was shown only black on gold, but some depictions show the armors (beak, tongue, catches [claws]) in gray. |
Wappen des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation |
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Wappen von Deutschland |
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Haltbares Schwarz war leicht verfügbar, es wurde aus Ruß gewonnen, andere Farben eben nicht, oder sie waren eben nicht haltbar genug. Kaiser Friedrich II. war nicht nur ein großer Beobachter der Natur, sondern auch ein Freund der Greifvögel und Falkner, was in seinem Falkenbuch zum Ausdruck kommt. Möglicherweise geht auf Ihn das Bestreben zurück, die Bewehrung des Reichsadlers in Naturfarben darzustellen. Das hätte man durchaus machen können, denn eine braun-gelbliche Farbe auf mineralischer Pigment-Basis war sicherlich verfügbar. Um sie jedoch haltbar zu machen, bedarf es einer Grundierung, nämlich roter Mennige. Mennige ist durch Hitze verändertes Bleiweiß, das mit Leinöl dick angerieben wurde. Es wird noch heute als Rostschutzfarbe oder Grundierung verwendet. Die über der Mennige aufgetragene braun-gelbliche Farbe wird irgendwann abgeblättert sein, die haltbare rote Mennige trat an Schnabel und Fängen zum Vorschein, und bestimmte so das künftige Bild des Reichsadlers. Eine Darstellung der Bewehrung in Naturfarben könnte durchaus gewollt gewesen sein, denn man darf nicht vergessen, dass die hier beschriebene Entwicklung in der heraldischen Frühzeit stattgefunden haben könnte, in der es nach gar nicht diese Vielzahl von Wappen gab, die den klaren Regeln zur Wappengestaltung hätten unterworfen waren, in der Naturfarben eindeutig nachrangig waren. | Durable
Black was readily available, it was made from soot. Other colors just did
not, or they were not durable enough. Emperor Frederick II. was not only a
great observer of nature, but also a friend of the birds of prey and
falconry, which is expressed in his falconry-book. Maybe that the desire to represent the armor of the imperial eagle in natural colors goes back to him. This could have been done well, because a brown-yellowish color of minerally pigmented base was certainly available. However, to make durable, there is needed a undercoat, namely red lead. Red lead is by heat altered white lead, which was thick rubbed with linseed oil. It is until today used as anti-rust undercoat. The over the red lead applied brown-yellowish color will eventually have been exfoliated, and the durable red lead appeared on beak and claws, and thus was determined the image of the imperial eagle in the future. A representation of the armor in natural colors may well have been intentional, because we have not not forget that the here described development may have occurred in the early heraldic period, where did not yet exist this many coats of arms which were subjected under the clear rules of heraldry, where natural colors were clearly secondary. |
Wappen der Pfalzgrafschaft
Sachsen |
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Wappen von Brandenburg |
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In der großen Zeit der Heraldik wurde es zum Privileg ein Wappen mit einem Adler tragen zu dürfen, und um Unterscheidungen zu ermöglichen, wurden die Farben des Hintergrunds, des Adlers und seiner Bewehrung farbig abwechslungsreich gestaltet. | In the
heydays of heraldry, it became the privilege to use a coat of arms with an
eagle on it, and to allow distinctions, the colors of the background, the
eagle and of it's armor were designed color varied. |
Quelle/Source: Jürgen Kaltschmitt, Volker Preuß | |