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Das Deutschtum im Ausland

Im Dialog mit dem VDA:

Der Dialog wurde per Brief zwischen dem 21.01.2001 und dem 31.01.2001 mit einem kompetenten Vertreter des VDA aus der Bundesgeschäftsstelle des VDA geführt. Dieser Schriftverkehr liegt beim Autor dieser Seiten vor.

Ist der "Verein für das Deutschtum im Ausland" die selbe Organisation wie der "Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland"?

Der Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e.V. (VDA) ist die gleiche Organisation wie der Verein für das Deutschtum im Ausland. Die Namensänderung erfolgte im November 1998. In der Begründung wurde damals darauf hingewiesen, daß insbesondere junge Menschen bei eigener Identifikation mit dem Namen Deutschtum eine zu große Hürde überspringen müßten und oftmals den Weg zum VDA meiden. Außerdem verbinden die Gegner des VDA und der Arbeit des VDA den Begriff Deutschtum in diffamierender Weise mit "Deutschtümelei". Da der VDA auch weiterhin eine wichtige Aufgabe als Mittlerorganisation zu erfüllen habe, müsse er die von ihm nicht zu verantwortenden auch nicht zu beeinflussenden Tendenzen, die vor allem atmosphärisch das politische Umfeld bestimmen, berücksichtigen.

Liegen mittlerweile neuere Zahlen über die o.a. Personengruppen (Deutsche, Auslandsdeutsche, Deutschstämmige) im Ausland vor?

Die Zahl der im Ausland lebenden Deutschen/Deutschstämmigen hat sich in den letzten Jahren insgesamt gesehen nur unwesentlich verändert. Lediglich für einige Länder Ost- und Südosteuropas gibt es neue Zahlen. Leider ist eine Unterteilung in Passdeutsche und Auslandsdeutsche nicht mehr möglich, weil wir über keine neuen Angaben verfügen.

Die Gesamtzahl der in der ehemaligen Sowjetunion lebenden Deutschen wird nach einer Volkszählung im Jahre 1989 mit 2 038 603 angegeben. Ist das noch real? Wandern nicht pro Jahr ca. 100 000 Deutsche aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion aus?

Natürlich sind die Zahlen der Volkszählung von 1989 überholt. Dessenungeachtet gibt es nicht wenige rußlanddeutsche Funktionsträger, die nach wie von zwei Millionen Rußlanddeutschen sprechen, einige meinen sogar, es seien fünf Millionen. Sie verweisen in diesem Zusammenhang darauf, daß sich viele Deutsche in der ehemaligen Sowjetunion seinerzeit nicht getraut haben oder es nicht opportun fanden, sich offen zu ihrer Nationalität zu bekennen. Was ja durchaus stimmen mag. Aber selbst unter Berücksichtigung dieser Tatsache kann man heute wohl nicht mehr davon ausgehen, daß in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion noch zwei Millionen Deutsche leben.

Unseren Schätzungen/Berechnungen zufolge dürften in der Russischen Föderation noch etwa 600 000 bis 700 000 Deutsche bzw. Deutschstämmige leben. Die relativ konstante Zahl ist dadurch zu erklären, daß in den letzten Jahren viele Rußlanddeutsche aus Kasachstan, die nicht nach Deutschland auswandern wollten oder konnten, sich im westsibirischen Raum (in den Landkreisen Halbstadt und Asowo etwa) niedergelassen haben.

Dafür ist die Zahl der Deutschen in Kasachstan drastisch zurückgegangen: Von einst fast einer Million auf heute etwa 220 000 bis 250 000. Das gleiche kann von den Deutschen in Kirgisien gesagt werden: 1989 waren es knapp über 100000, heute spricht man von 20 000. Viele von ihnen leben in der Landeshauptstadt Bischkek Als Sprachinsel kann das von Baptisten bewohnte Dorf Rotfront (früher Bergtal) angesehen werden.

Unbestätigten Angaben zufolge sollen in Usbekistan noch rund 30 000 Deutsche leben, die meisten wohl in Taschkent. Die Zahl der Deutschen in der Ukraine wird mit 40 000 angegeben. Sie dürfte nicht mehr ganz stimmen, denn das einzige geschlossene deutsche Siedlungsgebiet im Westen des Landes, in der sogenannten Karpatoukraine (rings um die Stadt Mukatschewo/Munkács), das bis Anfang der neunziger Jahre noch bestanden hat, beginnt sich allmählich aufzulösen.

Was nun die nach Deutschland kommenden Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion betrifft, muß gesagt werden, das sich ihre Zusammensetzung in den letzten Jahren grundlegend verändert hat: Ende der achtziger/Anfang der neunziger Jahre war es noch so, daß auf zwei Drittel Deutsche ein Drittel andersnationale Familienangehörige entfielen, heute ist diese Relation genau umgekehrt. Das geht aus einer kürzlichen Mitteilung des Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung hervor.

 

ehem. Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e.V.
VDA-Bundesgeschäftsstelle
Kölnstraße 76

53757 Sankt Augustin
 
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